Was ist michail alexandrowitsch bakunin?

Mikhail Alexandrovich Bakunin war ein russischer Revolutionär, Anarchist und politischer Philosoph des 19. Jahrhunderts. Geboren am 30. Mai 1814 in Premukhino, Russland, wurde Bakunin bekannt für seine Theorien über den Anarchismus und seine Beteiligung an revolutionären Aufständen.

Bakunin war der älteste Sohn einer wohlhabenden Adelsfamilie. Er studierte zunächst an der Moskauer Universität, wandte sich aber schnell politischen Aktivitäten zu. Er schloss sich früh der Bewegung für politische Reformen in Russland an und wurde Teil der sogenannten "Jungen Russen". Diese Gruppe setzte sich für eine liberale Verfassung und die Abschaffung der Autokratie ein.

Nachdem er in mehrere politische Verschwörungen verwickelt war, wurde Bakunin 1849 verhaftet und zu lebenslanger Haft in Sibirien verurteilt. Er verbrachte insgesamt fünf Jahre in sibirischen Gefängnissen, bevor er 1857 dank einer Amnestie freikam.

Nach seiner Freilassung reiste Bakunin durch Europa und nahm aktiv am politischen Geschehen teil. Er war an verschiedenen revolutionären Bewegungen beteiligt und wurde zu einem bedeutenden Vertreter des Anarchismus. Bakunin kritisierte nicht nur staatliche Autorität und Hierarchie, sondern setzte sich auch für eine gewaltfreie Gesellschaft und die Selbstverwaltung der Arbeitenden ein.

Bakunin hatte eine komplexe Beziehung zu anderen politischen Aktivisten seiner Zeit, darunter Karl Marx. Die beiden führten heftige Auseinandersetzungen über ihre jeweiligen Ideen und den richtigen Weg zur Revolution. Ihre Differenzen führten letztendlich zur Spaltung der Ersten Internationalen Arbeiterassoziation im Jahr 1872.

Mikhail Bakunin starb am 1. Juli 1876 in Bern, Schweiz. Sein politisches Erbe und seine Ideen beeinflussten zahlreiche spätere Anarchisten und anarchistische Bewegungen auf der ganzen Welt. Heute wird er als einer der führenden Theoretiker des Anarchismus betrachtet.